Die Magie des Lachens

Ja, das Lachen ist eigentlich eine uns von der Natur gegebene Fähigkeit, die von uns viel öfter eingesetzt werden kann. Dabei sollte man unterscheiden. Das Lachen, dass wir tun, um uns über andere zu erheben, weil unser Ego uns vorspiegelt, wir seien besser als andere.
Das Lachen, dass wir tun, um anderen zu gefallen, weil es angeblich von uns in der Situation gefordert ist. Ich nenne es das negative Lachen. Wir tun es aus dem Gedanken der Berechnung. Unser Verstand, unsere Erziehung, unsere Kultur sagt uns, tue es, dann bist Du erfolgreicher, kommst besser bei den anderen an und erreichst schneller Dein Ziel.
Die anderen Menschen merken oft gar nicht, dass wir nur mit unserer Maske des Lachens arbeiten. Und wir bemerken nicht, wie wir uns im Grunde mit diesem Schauspiel selbst verletzen, weil wir uns jedes Mal ein kleines Stück mehr von der reinen Gabe echten Lachens entfernen.
In meinem Flur hängt ein Bild von mir als kicherndes Kleinkind mit einem Telefon in der Hand – so ein schönes altes der damaligen Deutschen Bundespost – darunter habe ich vor einigen Jahren geschrieben – „Ich lache, also bin Ich!“ Ich möchte damit nicht dem Philosophen Descartes antworten. Nein, ich möchte mich damit stets selbst erinnern – an das lachende glückliche Kind in mir, als innerer Teil meines Lebensbaumes.
Das natürliche Lachen – ja, was ist das überhaupt?
Ich finde, es drückt einfach die eigene Lebensfreude unmittelbar und direkt aus. Man nimmt die Situation, sich selbst und alles um uns herum nicht so ernst, wie es uns unser Verstand unaufhörlich einhämmert. Dann lassen wir für einen Augenblick los, sehen die Wirklichkeit aus einem anderen Blickwinkel und müssen laut losprusten. Das hat bestimmt jeder von uns schon einmal erlebt. Dies gemeinsam mit anderen zu erleben ist dabei sicherlich am schönsten, wir lassen gemeinsam für einen Moment unseren Verstand und den absurden Alltag los und lachen. Eine schöne sprachlose Pause zwischen den Szenen unseres geschäftigen geplanten Lebens.
Unsere Herzen kommen sich näher, verbinden sich und wir verstehen uns mit den anderen gleich viel besser. Die ernste Lage hat einen frischen Wind gelöster Entspannung erhalten. Sekundenlange Stille kommt dann manchmal hinterher, wie eine Mini-Meditation eröffnet sie uns den Raum etwas vielleicht neu und anders zu betrachten. Dass Menschen, die viel lachen, irgendwie glücklicher und gesünder sind, ist längst eine Binsenweisheit. Dazu benötigt man keine Beweise, wissenschaftliche Studien oder ähnliches.
Die Taoisten haben aus dieser Erkenntnis ganze mentale Techniken entwickelt. Die Methode des Inneren Lächelns ist vielleicht einigen bekannt. Dabei lächelt man einfach den inneren Organen freundlich zu. Hallo Leber und lächeln, Hallo Niere und lächeln, Hallo Darm und lächeln usw. Jedes Mal geben wir unserem Körper damit ein klein wenig positive Aufmerksamkeit, einen sekundenlangen Wärmestrom und entspannen uns. Wir können das Innere Lächeln auch anwenden, wenn der gesellschaftliche Rahmen es uns verbittet, laut zu kichern und wir diplomatisch handeln müssen. Ich meine, das Leben hält aber auch genügend einladende Momente für uns bereit, wo wir aus vollem Herzen lachen können und sollten.
Und krönend kann man sich des Abends bei einem phantastischen Sonnenuntergang ans Meer setzen und vergnügt in den Himmel schielen und wissen, dass Gottes Lächeln nur unsichtbar und geräuschlos erscheint.
Dann hat man viel verstanden.

Marc S. Schild arbeitet als Business und Life Coach in Deutschland. Er nennt sich selbst einen kreativen und leidenschaftlichen Wahrheitssucher und ordnet sich selbst als „Vertreter der Generation All“ ein.
Seine Mission sieht er darin, Brücken zwischen Unternehmen, Menschen, den vielfältigen Möglichkeiten der Modernen Welt und der spirituellen Existenz zu bilden. In seinem Blog 100 SECONDS with MARC schreibt er über Themen und Geschichten aus dem Coaching-Alltag oder ganz einfach aus dem wirklichen Leben.

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